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Ägyptologie-Seminare > Die Entzifferung der Hieroglyphen

Die Entzifferung der Hieroglyphen: das Tor zum Verständnis des Alten Ägypten

Kurzzusammenfassung zur Seminarnachbereitung
Veranstaltung im Kontaktstudium der Universität Hamburg im Wintersemester 2022/23

 

Einführung

Vor genau 200 Jahren, im Herbst 1922, legte der französische Sprachwissenschaftler Jean-François Champollion sein System der Entzifferung der altägyptischen Hieroglyphen vor. Damit gelang ihm eine wissenschaftliche Jahrhundertleistung, welche den Weg zum Verständnis der altägyptischen Kultur ebnete bzw. überhaupt erst ermöglichte. Im Wettlauf mit dem Briten Thomas Young rang Champollion um den entscheidenden Schritt zur Entschlüsselung der vermeintlichen Bildzeichen. Als ihm dieser schließlich auf geniale Weise gelang, blieb die verdiente Anerkennung jedoch zunächst aus, mehr noch, ihm wurde vorgeworfen, plagiiert zu haben. Heute gilt Champollions Leistung als entscheidender Schritt, die noch junge Ägyptologie zu einer ernstzunehmenden und eigenständigen wissenschaftlichen Disziplin zu machen. Champollion stieß die Tür zum Verständnis der altägyptischen Texte auf und befreite sie von den Phantastereien früherer Deutungsversuche. Er gab den Alten Ägyptern nach rund 2000 Jahren wieder eine Stimme und ermöglichte das Verständnis der lange Zeit enigmatischen Texte auf den Papyri, an den Tempelwänden und in den Gräbern der Alten Ägypter, so auch in dem des Tutanchamun, in dessen Grabkammer Bilder und Texte von der Reise des jungen Herrschers in das unterirdische Totenreich erzählen.

Die summarisch als „das Alte Ägypten“ bezeichnete frühe Hochkultur am Nil wird in die Hauptzeitabschnitte Altes, Mittleres und Neues Reich sowie die Spätzeit untergliedert:

Altes Reich: 2707 - 2170 v. Chr.
Mittleres Reich: 2119 - 1794 v. Chr.
Neues Reich: 1550 - 1069 v. Chr.
Spätzeit: 660 - 332 v. Chr.

Unterbrochen werden diese Abschnitte durch die sogenannten Zwischenzeiten, Zeiten sozialer und politischer Unruhen, die oftmals von Fremdherrschaften begleitet waren. Die Spätzeit endete mit dem Einzug Alexander des Großen in Ägypten, der sich zwar traditionell als Sohn Amuns zum König des Pharaonenreiches krönen ließ, zugleich jedoch die von einer verstärkten Öffnung hin zum politisch und kulturell mehr und mehr dominierenden Mittelmeerraum geprägte graeco-romanische Epoche begründete, welche die Geschichte des Alten Ägypten endgültig beschließt.

Neben der Darstellung und Erläuterung der Entzifferungsleistung durch Champollion und die Darstellung der Bedeutung seiner Arbeit für die ägyptologische Forschung vermittelt das Seminar den Teilnehmenden auch erste Kenntnisse im eigenen Entziffern und Lesen von Hieroglyphen. Ausgewähltes Bildmaterial illustriert u. a. die Herausforderungen der initialen Entzifferung und bietet einen eindrucksvollen Einblick in die Vielfalt und Schönheit der altägyptischen Hieroglyphen. Das Seminar folgt weitgehend meinem Kurs „Einführung in die altägyptische Hieroglyphenschrift“, ergänzt sich aber zusätzlich und in besonderer Weise mit der Veranstaltung „Die Entdeckung des Tutanchamun: das Grab, die Schätze, die Rezeption“.

 

⇒ 1 Historischer Hintergrund